Die FRISCH AUF Frauen wollen an diesem Sonntag um 16 Uhr im Heimspiel gegen Ketsch den zwölften Sieg in Folge einfahren

 

Die ersten Gratulanten ließen nicht lange auf sich warten. Nach dem Sieg der Göppinger Zweitliga-Handballerinnen beim HCD Gröbenzell (31:21) und der Niederlage von Verfolger HC Rödertal trudelten bereits Glückwünsche zu Meisterschaft und Aufstieg bei Birute Schaich ein. Doch die Sportliche Leiterin der FRISCH AUF Frauen will davon noch nichts wissen und tritt auf die Euphoriebremse. „Wir sind noch nicht durch. Unsere Ausgangslage hat sich zwar weiter verbessert, aber wir haben noch drei Spiele gegen Topmannschaften ausstehen und zwei gegen Teams, die um den Klassenerhalt kämpfen und die Punkte genauso benötigen wie wir.“

Auch Trainer Nico Kiener bleibt auf dem Teppich. „Klar wollen wir es jetzt unbedingt schaffen. Aber wir dürfen den Fokus nicht verlieren und uns schon zu sehr mit dem beschäftigen, was noch kommt. Wichtig ist jetzt einzig und alleine das Heimspiel gegen die Bären. Dann folgt der nächste Schritt. Das war immer unsere Prämisse und davon weichen wir nicht ab. Wenn wir unsere Aufgabe erledigt haben, können wir schauen, was die anderen gemacht haben“, so der Göppinger Coach.

Denn Kiener weiß wie etliche Spielerinnen aus dem jetzigen Göppinger Team: In der Spielzeit 2021/2022 waren die Kurpfalz Bären beim 34:35 einer der Aufstiegscrasher der FRISCH AUF Frauen. Damals hatte es zuvor aber eine fünfwöchige Spielpause gegeben. Und nach Pausen hatten die Göppingerinnen in ihrer ersten Partie immer Schwierigkeiten. Dieses Mal ist der Rhythmus ungebrochen und der Primus zudem richtig gut drauf. „Wir haben zwar das Hinspiel mit 36:24 sehr deutlich für uns entschieden, aber Ketsch hat in dieser Saison schon öfters gezeigt, zu was es in der Lage ist“, so Kiener. Hierzu gehört das jüngste 30:28 gegen den HC Leipzig, der für den Spitzenreiter nochmals finale Warnung sein sollte. „Wir wollen vor eigenem Publikum wieder die Dominanz der letzten Spiele ausstrahlen“, gibt Kiener die Marschroute vor. Die Ausgeglichenheit und Breite des Kaders sollte dabei förderlich sein. „Es übernehmen immer wieder andere Spielerinnen Verantwortung.“ Die Torgefahr von allen Positionen aus wie zuletzt in Oberbayern sieht der Göppinger Coach als weiteres Plus.

Beim jetzigen Gast können die Göppinger Anhänger eine Akteurin schon einmal genauer unter die Lupe nehmen. Denn die 19-jährige U20-Nationalspielerin Gianina Bianco, mit 104 Toren drittbeste Werferin der Bären nach Svenja Mann (187/32) und Rebecca Engelhardt (119), wechselt im Sommer unter den Hohenstaufen. Kiener freut sich schon auf die Zusammenarbeit mit der torgerfährlichen Linkshänderin, hätte aber nichts dagegen, wenn diese am Sonntag beim Gastspiel in der EWS Arena nicht so häufig einnetzt wie im Verlauf dieser Runde.  

„Wir wollen konzentriert bleiben und unsere letzte Hausaufgabe vor dem Highlightspiel bei den Bienen erfolgreich erledigen. Es wird wichtig sein, Ketsch keinen Spaß an der Partie finden zu lassen und von Anfang an dagegen zuhalten und über eine kompakte Abwehr ins Tempospiel und zu vielen einfachen Toren zukommen, die dem Gegner wehtun“, sagt Kreisspielerin Louisa De Bellis. Das habe in den letzten Spielen hervorragend geklappt und zeichne ihr Team ja ohne hinaus. Das Göppinger Energiebündel freut sich dabei auf eine „hoffentlich wiedergut gefüllte Halle und eine coole Stimmung. Wir wollen unsere gute Ausgangsposition verteidigen. Rödertal hat uns eine perfekte Vorlage geliefert. Aber diese bringt uns nur etwas, wenn wir unsere Aufgaben erledigen, weiterhin fokussiert bleiben und alles Step by Step angehen“.